Einstellungsentscheidungen sind nie einfach und bei der Einstellung für Startup-Unternehmen kann es scheinen, als würden Sie an einem dieser TV-Hinderniskurse teilnehmen und im Hintergrund eine riesige Uhr ticken. Wenn ein Unternehmen recht neu ist, hat es vielleicht noch nicht den Ruf, die talentiertesten Mitarbeiter*innen anzuziehen. Und wenn das Geld noch nicht so recht hereinströmt, können Sie es sich buchstäblich nicht leisten, eine falsche Einstellungsentscheidung zu treffen. Aus diesen und weiteren Gründen ist die wichtigste Aufgabe aller Gründer*innen in den frühen Phasen und darüber hinaus wahrscheinlich eine erfolgreiche Personalbeschaffung.

Wir waren vor Kurzem eines der ausrichtenden Unternehmen des StackSummit: Build the Team with Stacklist, wo der Gründer und Partner von Brooklyn Bridge Ventures, Charlie O'Donnell, mit erfolgreichen Gründer*innen darüber gesprochen hat, wie sie ihre ersten Teams zusammenstellten. Saman Rahmanian, Mitgründer und CPO von Ro, Galyn Bernard, Mitgründerin von Primary und Tom Gerrity, Director of Talent Acquisition bei Stash-Invest boten wichtige Erkenntnisse, um anderen die richtigen Tools zu bieten, um ein starkes Fundament zu schaffen.

Hier finden Sie vier wichtige Tipps, die sie für den Startup-Erfolg geteilt haben:

Tipp 1: Stellen Sie Mitarbeiter*innen ein, die Ihre Vision teilen

Falls Sie nicht in der Lage sind, Top-Talenten hohe Gehälter zu bieten, müssen Sie kreativ werden. Zunächst müssen Sie ein Unternehmen mit einer klaren Mission und Vision schaffen, die begeistern und inspirieren. Als Gründer*in müssen Sie in der Lage sein, Ihre langfristige Vision mit Ihren potenziellen Mitarbeiter*innen zu teilen und Ihr Unternehmen bestmöglich zu präsentieren. Sie müssen sich dann darauf konzentrieren, die Mitarbeiter*innen einzubinden, die diese Mission voll und ganz unterstützen und umsetzen, sodass sie mehr wird als nur ein Zitat an der Wand in der Lobby.

„ „Falls Sie einen Kernwert in der DNA des Unternehmens verankern möchten, müssen Sie von Grund auf dahingehend Mitarbeiter*innen einstellen.“ – Saman Rahmanian, Mitgründer und CPO von Ro

Laut Saman ist es wichtig zu ermitteln, welche Art von „Gründungskultur“ zu Ihrem Unternehmen passt:

• Sternmodell: Dabei werden schlaue, motivierte Leute eingestellt, wobei weniger auf spezifische Skill-Sets fokussiert wird
• Engineering-Modell: Fokussiert auf ergebnisorientierte Mitarbeiter*innen, die unter Druck besonders gut arbeiten
• Commitment-Modell: Priorisiert Loyalität im Unternehmen, weil Mitarbeiter*innen auf Ausrichtung mit der Kultur und Leidenschaft für die Sache hin eingestellt werden

Aufgrund des Bedarfs an talentierten technischen Mitarbeiter*innen in Startups im Frühstadium sind die Stern- und Engineering-Modelle wahrscheinlich besonders effektiv. Saman berichtete aber auch von einer Studie des Stanford Project on Emerging Companies (SPEC) von 2002, die „enthüllte, dass hinsichtlich der Prognose der Wahrscheinlichkeit eines Börsengangs das Commitment-Modell am erfolgreichsten war.“

Dies unterstreicht die Bedeutung, Ihre Mission extern bekannt zu machen und Mitarbeiter*innen einzustellen, die Ihre Werte teilen und frühzeitig zur Kultur beitragen.

Tipp 2: Sorgen Sie wenn möglich für ein schlankes Team, seien Sie aber auch ehrlich, wenn Sie Lücken durch Neueinstellungen füllen müssen.

In den Anfangsphasen Ihres Startup-Unternehmens machen viele Unternehmer gerne alles selbst, um die Kosten niedrig zu halten. Sie müssen aber auch anerkennen, dass Sie bestimmte Dinge nicht alleine schaffen. Galyn sprach die Bedeutung der Einstellung der richtigen Mitarbeiter*innen für diese Lücken an. „Wir haben für Dinge eingestellt, von denen wir wussten, dass wir sie selbst nicht konnten, wie die Erstellung einer Website, Fotoaufnahmen oder Design und Gestaltung von Kleidung. Schrecken Sie nicht davor zurück, für kritische Dinge einzustellen, die vielleicht außerhalb Ihrer Expertise liegen.“

Sie sprach auch darüber, dass man sich bei Primary die Einstellung teurer Mitarbeiter*innen früher immer als Luxus vorstellte. Obwohl Top-Talente ihren Preis haben können, handelt es sich aber höchstwahrscheinlich um eine gute Investition.

„ „Denken Sie immer an das große Ganze. Ein*e Star-Bewerber*in mag zwar teuer erscheinen, aber genau richtig sein, um die nächste Stufe zu erreichen.“ – Galyn Bernard, Mitgründerin von Primary

Darüber hinaus wird die Zeit kommen, Ihre Einstellungsstrategie zu überdenken, wenn Sie im Lauf der Zeit wachsen. Tom fügte hinzu: „Wir fingen mit allgemeineren Führungspositionen an. Damals hatten wir nur eine Mobil-App. Jetzt gibt es eine ganze Produktsuite und wir brauchen mehr Personal.“ Vergessen Sie nicht, starke taktische Mitarbeiter*innen einzustellen, die ins Spiel kommen, wenn Ihre Gesamtstrategie implementiert wurde.

Tipp 3: Ausgehende Beschaffung ist unabdingbar, um die talentiertesten Mitarbeiter*innen anzuziehen.

Wir haben es schon so oft gesagt und sagen es noch einmal: Die talentiertesten Mitarbeiter*innen sind nicht auf der Suche. Sie haben wahrscheinlich bereits tolle, gut bezahlte Jobs. Wenn Sie ein Start-up gründen, haben Sie auch nicht die Zeit, zu warten, bis sich Bewerber*innen bei Ihnen melden – Sie müssen proaktiv sein. Tom betonte, dass die meisten Beschaffungsbemühungen ausgehend sind, weil starker Konkurrenzkampf herrscht „und jede*r gute Ingenieur*in höchstwahrscheinlich mehrere Angebote bekommt.„

„ Sie müssen eine ansprechende Botschaft senden, die die großartige Gelegenheit anspricht, die sich Bewerber*innen bei Ihrem Unternehmen bietet, sie aber auch personalisieren und an deren jeweiligen Hintergrund anpassen. Sie müssen im Wesentlichen ein guter Stalker sein.“ – Tom Gerrity, Director of Talent Acquisition bei Stash-Invest

Saman schockierte einige Teilnehmer, als er sagte, dass er als Gründer 50 % seiner Zeit auf Personalbeschaffung und Anwerben von Mitarbeiter*innen aufwendete, dies aber machte, weil er weiß, wie wichtig es ist, die richtigen Leute frühzeitig einzustellen.

„ Ich verbrachte Stunden auf LinkedIn, bei A/B-Tests mit verschiedenen authentischen Botschaften, anstatt InMail zu verwenden. Ich erkannte, dass die beste Möglichkeit, sich auf LinkedIn zu verbinden, darin besteht, eine kurze einzeilige Nachricht in der Anfrage zu senden und zu fragen, ob man nicht auf einen Kaffee zusammenkommen möchte. Das funktioniert auf der Gründerebene wirklich gut.“

Tipp 4: Stellen Sie die richtigen Fragen

Einige der wichtigsten Faktoren bei der Einstellung für Unternehmen in der Anfangsphase sind Arbeitsmoral, Motivation und Leidenschaft. Galyn erklärte, dass eine Möglichkeit, diese Qualitäten aufzudecken, darin besteht, sehr authentische Fragen zu stellen wie „Können Sie mir etwas über Ihren besten Arbeitstag erzählen?“ Sie meint, dass Bewerber*innen bei der Beantwortung dieser Frage eher über Dinge sprechen, die sie auf ehrliche Weise glücklich machen und man „wirklich einen Eindruck der Motivation einer Person erhält.“

Eine weitere ihrer Lieblingsfragen lautet: „Was mag Ihre beste Freundin oder Ihr bester Freund am wenigsten an Ihnen?“ Bei einem Start-up arbeitet man in der Regel in einem kleinen Umfeld und sehr eng mit anderen Menschen zusammen. Sie möchten daher sicherstellen, dass Sie so gut wie möglich über alle Persönlichkeitsmerkmale des*der Bewerber*in informiert werden, von den guten bis zu den schlechten und skurrilen. Mit dieser Frage können Sie all das herauskitzeln, aber auf eine ehrlichere Weise, die mehr Spaß macht.

Wenn Sie bei der Zusammenstellung des richtigen Teams erfolgreich sein wollen, müssen Sie allgemein lernen, Menschen zu priorisieren. Saman erwähnte, dass er eine produktorientierte Denkweise anwendete, aber rückblickend wohl lieber frühzeitig gewusst hätte, dass gilt: „Wen Sie in Ihr Unternehmen bringen ist ausschlaggebend. Wenn Sie die richtige Kultur, Personen und Prozesse implementiert haben, brauchen Sie sich nicht zu sehr um das Produkt zu sorgen. Wenn Sie den Personalfaktor richtig hinbekommen, erledigt sich der Rest von selbst.“

Sie sind bereit, Ihr Team von Grund auf neu zusammenzustellen? Hier können Sie die #StackSummit-Foren erneut abrufen, um sich über Structured Hiring zu informieren.