Wir hören oft, dass der Mensch für eine Organisation der Schlüssel zum Erfolg ist. Dies ist ein plakativer Slogan, aber wie schafft man in diesem Bereich den Sprung von der Theorie zur Praxis? Dies war die Frage, um die es in der Podiumsdiskussion „Creating a people-first hiring strategy“ (dt. Entwicklung einer People-first-Einstellungsstrategie) auf der aktuellen Veranstaltung „Resources for Humans“ ging. Der Chief People Officer von Greenhouse, Donald Knight, moderierte ein Gespräch zwischen Andy Biga, Chief People Officer bei GoHealth Urgent Care, Michele Fox, Chief People Officer bei LifeLabs Learning und Sherika Ekpo, Interim Chief People Officer bei Anaplan. Hier finden Sie die Highlights und umsetzbare Erkenntnisse aus der Podiumsdiskussion.

Wie funktioniert das Konzept eines People-First-Unternehmens bei Ihnen?

Um ein People-First-Unternehmen zu werden, brauchen Sie eine klare und ehrliche Kommunikation und die Offenheit gegenüber Feedback. Eine Möglichkeit, wie LifeLabs Learning dies zum Leben erweckt, ist eine transparente und vorhersehbare Vergütungsphilosophie. Alle Mitarbeiter*innen können die Vergütungen für jede Stelle einsehen. Das Unternehmen ermutigt die Mitarbeiter*innen außerdem dazu, eine Wachstumsstrategie zu entwickeln. „Wir sehen Probleme und Fehler wirklich als Wachstumschancen“, sagt Michele. „Je mehr wir lernen, uns auf Veränderungen einzulassen und mutige Entscheidungen zu treffen, desto besser wird jede*r Einzelne von uns.“

Transparenz ist während des Einstellungsprozesses besonders wichtig, weshalb das Personalteam bei Anaplan großen Wert auf Stellenbeschreibungen legt. „Wir wissen, dass die Stellenbeschreibung den Ton für die Art und Weise festlegt, wie Sie mit uns in Kontakt treten werden“, sagt Sherika. Die Stellenbeschreibungen bei Anaplan enthalten einige der wichtigsten Vorteile, die sie als Arbeitgeber auszeichnen und einige ihrer Zusatzleistungen hervorheben.

People-First zu sein bedeutet nicht nur, neue Mitarbeiter*innen einzustellen, sondern es geht auch darum, sich mit den Mitarbeiter*innen während ihrer gesamten Betriebszugehörigkeit auszutauschen. Obwohl sich LifeLabs Learning auf die Ausbildung von Führungskräften konzentriert, erkennt das Unternehmen die Bedeutung der Entwicklung bei der Bindung und Bereicherung des Lebens aller Mitarbeiter*innen an. „Die Idee ist nicht nur, sie bei uns einsatzfähig zu machen, sondern ganz allgemein“, sagt Michele. „Ein guter Arbeitgeber zu sein bedeutet für uns, das Beste für die Person im Sinn zu haben – und manchmal bedeutet das, dass Sie sich außerhalb des Unternehmens weiterentwickeln muss.“

Andy schließt sich dieser Meinung an: „Einer der wichtigsten Treiber für die Bindung und das Engagement ist die Unterstützung der Mitarbeiter*innen bei der Entwicklung ihrer Karriere hier bei GoHealth oder in einem anderen Unternehmen. Unabhängig davon, wo Ihr beruflicher Werdegang Sie hinführt, setzen wir uns dafür ein, dass Ihre Erfahrung hier bei uns positiv ist und möchten Ihnen helfen, Ihre Ziele zu erreichen.“

Welche People-first-Praktiken werden während des Einstellungsprozesses hervorgehoben?

Man kann die Bedeutung der Einstellungen nicht genug betonen. Ihre Einstellungspraktiken vermitteln einen ersten Eindruck und geben den Ton an, was die Kandidat*innen erwarten können, wenn sie für Ihr Unternehmen arbeiten. Wie können Sie sicherstellen, dass Ihre Einstellungspraktiken die richtige Botschaft vermitteln?

Sie können damit anfangen, sich Ihr Talentakquiseteam anzuschauen. „Ich sage oft, dass man die Repräsentanz verbessern kann, wenn man eine vielfältige Gruppe von Personalvermittler*innen hat“, sagt Sherika. „Sie kommen oft aus ihren eigenen Netzwerken, Unternehmen, ehemaligen Schulen und Organisationen in der Gemeinschaft. Deswegen spielen unsere Personalvermittler*innen eine wichtige Rolle bei der Schaffung dieser People-first-Erfahrung.“

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Überprüfung der Stellenbeschreibungen auf Inklusion. Michele sagt, es sei wichtig, sich die Anforderungen sorgfältig anzuschauen. Sind sie wirklich wichtig für den Erfolg in der Rolle? Das Entfernen einer bestimmten Anzahl von Jahren an Erfahrung ist beispielsweise eine einfache Möglichkeit, um Stellenbeschreibungen noch integrativer zu machen. „Früher haben wir immer angegeben, wie viele Jahre Erfahrung benötigt werden, aber das bedeutet nur, dass jemand die Sache sieben Jahre lang gemacht hat. Das bedeutet nicht, dass dieser Jemand es gut gemacht hat.“

Unsere Bewerber*innen wissen es zu schätzen, dass unser Einstellungsprozess nicht so sehr darauf ausgerichtet ist, ob man genau diese Jobbezeichnung oder diese Erfahrung hat. Wir möchten den Bewerber*innen viel lieber die Möglichkeit geben, zu zeigen, wer sie sind, was sie mitbringen und – was noch viel wichtiger ist – wie sie sich von den anderen unterscheiden.

Michele Fox, Chief People Officer bei LifeLabs Learning

Andy ist der Meinung, dass Structured Hiring eine wichtige Rolle spielt, wenn man sich zu den People-first-Praktiken verpflichten möchte. Wenn Sie die Kerneigenschaften definieren, die für den Erfolg in einer Rolle wichtig sind und Ihr einstellendes Team strukturierte Interviews und Leitfäden für Vorstellungsgespräche nutzt, schaffen Sie eine bessere Erfahrung für alle Bewerber*innen. „Wir haben festgestellt, dass je objektiver und strukturierter der Einstellungsprozess, desto weniger Voreingenommenheit und desto besser sind die Ergebnisse aus Sicht von Diversity und Inklusion“, so Andy.

Ein paar Tipps für People-first-Einstellungspraktiken zum Ausprobieren

Zum Abschluss teilten die Podiumsteilnehmer*innen einige ihrer wichtigsten Erkenntnisse für alle, die bei der Einstellung von neuen Mitarbeiter*innen einen People-first-Ansatz verfolgen möchten.

Manchmal ist die Entschleunigung genauso wichtig wie die Beschleunigung
„Wenn man rasant wächst, erhöht das den Druck, die Dinge zu beschleunigen, weil man versucht, sicherzustellen, dass die Talent-Pipeline durch alle Ihre Systeme und Märkte hinweg vorhanden ist“, so Andy. „Wir haben festgestellt, dass es wichtig ist, Ihren Prozess zu überprüfen und sich die Zeit zu nehmen, um bessere Entscheidungen zu treffen.“ Andy glaubt, dass eine Kennzahl wie die Zeit bis zur Einstellung nicht auf Kosten der Einstellung von Mitarbeiter*innen gehen sollte, die länger bleiben, sich mehr engagieren oder bessere Teammitglieder sind. „Wir überprüfen immer wieder, wie wir Entscheidungen treffen, damit wir unserem Standard bei der Einstellung der besten Talente gerecht werden“, so Andy.

Seien Sie bescheiden und offen für Feedback
Den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen bedeutet, mit Bescheidenheit zu führen. Michele sagt: „Wir sollten nicht davon ausgehen, dass wir immer recht haben oder den besten Prozess anwenden. Wir sollten wissen, wann wir einen Fehler eingestehen müssen, uns entschuldigen, daraus lernen und die entsprechenden Maßnahmen ergreifen.“ Das Team von LifeLabs Learning hat sich vorgenommen, auf jedes Feedback zu reagieren – auch wenn es negativ ist. „Wir sind sehr darauf bedacht, dass unsere Bewerber*innen sich gehört fühlen und wir haben sehr positives Feedback von den Bewerber*innen erhalten, dass sie unsere Kommunikation und die Bereitschaft, während des gesamten Prozesses Feedback entgegenzunehmen, zu schätzen wissen.“

Suchen Sie nach neuen und authentischen Möglichkeiten, mit den Bewerber*innen in Kontakt zu treten
Verlassen Sie sich nicht einfach auf die Art und Weise, die sie immer verwenden, sondern seien Sie offen für neue Wege, um mit Bewerber*innen ins Gespräch zu kommen. Sherika ist zum Beispiel eine große Befürworterin von Slack als Personalbeschaffungskanal. Sie liebt die Tatsache, dass Slack eine authentische, informelle Kommunikation fördert – und die Verwendung von Gifs und Emojis schadet nicht! „Ich bin begeistert, dass Slack und ein paar andere Unternehmen die Art und Weise revolutionieren, wie wir Geschäfte machen und kommunizieren, aber auch wie wir mit einer People-first-Strategie einstellen“, so Sherika.

Erhalten Sie weitere umsetzbare Tipps aus dieser Diskussion – einschließlich der Frage, wie man Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration sowie das Wohlergehen der Mitarbeiter*innen priorisieren kann – hier auf Abruf verfügbar.